Belfast: Trip in die größte Stadt Nordirlands
Im nordöstlichen Teil der irischen Insel liegt die Stadt Belfast, welche die Hauptstadt des Staates Nordirland ist, der anders als die Republik Irland zu Großbritannien gehört. Mit rund 300.000 Einwohnern ist Belfast die größte Stadt Nordirlands und nach Dublin die zweitgrößte auf der irischen Insel.
In früheren Zeiten wurde oftmals von touristischen Reisen nach Belfast abgeraten, da es dort bis in die 90-er-Jahre des letzten Jahrhunderts des Öfteren gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten gab und entsprechende Reisen somit als unsicher galten.
Dieser Zustand hat sich seit jener Zeit jedoch gebessert, weshalb sich nicht nur die wirtschaftliche Situation in der nordirischen Stadt verbesserte, sondern die Stadt auch aus touristischer Sicht wieder interessanter wurde. Einen Auszug dessen, was Touristen in Belfast unternehmen können, liefern die folgenden Abschnitte.
Sehenswertes
Über die jüngere Geschichte der Stadt Belfast wurde einleitend bereits erwähnt, dass diese durch zum Teil bürgerkriegsähnliche Zustände geprägt war. Einen Teil dieser Geschichte können Besucher der Stadt noch heute anhand der sogenannten Friedenslinien (Peace Lines) nachvollziehen.
Diese Mauern dienten seiner Zeit dazu, um die verfeindeten Protestanten und Katholiken bzw. ihr jeweiligen Wohnareale zu trennen, um die gewalttätigen Konflikte zumindest einzudämmen. Auch wenn dieser Teil der nordirischen Geschichte unschön ist, sollten Touristen sich diese Friedensmauern im Rahmen einer Stadtbesichtigung einmal betrachten.
In der Stadt gibt es natürlich auch bauliche Sehenswürdigkeiten anderer Art wie zum Beispiel den stark an den „Big Ben“ erinnernden Uhrenturm „Albert Memorial Clock Tower“, der sich ganz zentral in der Stadt befindet. Weiterhin sollten sich Gäste der Stadt unbedingt einmal das äußerst prachtvolle, im Stil der Renaissance erbaute Belfaster Rathaus betrachten.
Schließlich vermag schon die imposante Erscheinung des Rathausgebäudes mit seinen vier Türmen mit grünen Kuppeldächern zu beeindrucken. Zu finden ist das Rathaus an der zentralen Straße „Donegall Square“, weshalb eine Besichtigung leicht mit einem Bummel durch die Innenstadt kombiniert werden kann.
Wer sich gerne sehenswerte Sakralbauten betrachtet, sollte in Belfast auf jeden Fall einmal die Kathedrale St. Anne aufsuchen, die sich in der Straße „Donegall Street“ befindet. Auch wenn dieser Kirchbau, der im Übrigen auch als „Belfast Cathedral“ bezeichnet wird, schon äußerlich beeindruckt, sollten Touristen sich nach Möglichkeit auch einmal die sakralen Kunstwerke im Inneren der Kirche betrachten.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Belfast sind unter anderem noch der schöne botanische Garten oder andere Parkanlagen wie der Victoria Park oder der Musgrave Park sowie das interessante Lord-Kelvin-Denkmal.
Letzteres erinnert an den bekannten Physiker William Thomson, der zu seinen Lebzeiten Professor an der Universität in Belfast war und die auf dem absoluten Temperaturtiefstpunkt basierende Temperaturskala entwickelte. Da die Temperaturen dieser Skala in Kelvin angegeben werden, erhielt der Physiker auch den Namen „Lord Kelvin“, was auch den Namen des Denkmals erklärt.
Ausstellungen und Museen
Auch wenn Belfast nicht über so zahlreiche interessante Museen verfügt, wie es oftmals in größeren Metropolen der Fall ist, haben die Museumsgänger unter den Städtetouristen durchaus Möglichkeiten. Dies gilt insbesondere für diejenigen, die sich gerne mit der Geschichte ihres Reiseziels auseinandersetzen.
Diese können sich beispielsweise im „Northern Ireland War Memorial Museum“ über die bereits angesprochene jüngere Geschichte Nordirlands informieren. Neben diesem Teil der Geschichte informiert darüber hinaus das „Ulster Museum“ auch über die komplette Geschichte Irlands, was für die meisten Besucher der Stadt von Interesse sein sollte.
Nicht unerwähnt bleiben soll das interessante Museum „Titanic Belfast“, das zugleich ein Erlebnispark ist. Dieses befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Werft Harland & Wolff. Dort wurde einst das weltbekannte Passagierschiff namens Titanic erbaut und Besucher können sich im Erlebnispark heute auf interessante, zum Teil interaktive Art über das Schiff und das Schiffsunglück informieren.
Belfast am Abend und in der Nacht
Wer die Stadt Belfast über einen etwas längeren Zeitraum besuchen möchte und sich dort für ein paar Tage eine Unterkunft besorgt hat, möchte sicherlich auch am Abend noch Interessantes unternehmen. Diesbezüglich bietet die Hauptstadt Nordirlands genügend Möglichkeiten. So können zum Beispiel diejenigen Touristen, die kulturelle abendliche Unterhaltung schätzen, unter verschiedenen Bühnen wie zum Beispiel das „Lyric Theatre“ oder das bekannte Belfaster Opernhaus wählen.
Wer hingegen lieber einfach ein nettes Restaurant besuchen und sich danach ins Nachtleben stürzen möchte, sollte sich einfach in den zentralen Teil der Stadt begeben. Dort gibt es genügend Gastronomiebetriebe wie Restaurants sowie zahlreiche Pubs und diverse Lokalitäten, wo Livemusik geboten wird. So ist es möglich, schnell Lokalitäten zu finden, die dem individuellen Geschmack entsprechen.
Fazit: Belfast ein ideales Etappenziel im Rahmen von Rundreisen
Auch wenn sicherlich nur wenige Menschen nach Belfast reisen, um sich lediglich dort aufzuhalten und die nordirische Hauptstadt zu erkunden, ist die Stadt durchaus interessant und auch einen etwas längeren Aufenthalt wert.
So ist es Menschen, die eine Rundreise auf der Grünen Insel Irland planen, anzuraten auch die Stadt Belfast als Etappenziel einzuplanen. Touristen, die aus der Republik Irland Abstecher ins benachbarte Nordirland machen möchten, sollten sich jedoch über die aktuelle Situation an der Grenze zwischen beiden Ländern informieren.
Ob und in welcher Form dort nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union kontrolliert wird, ist derzeit noch nicht völlig klar und könnte sich zudem zukünftig ändern.